Donnerstag, 27. September 2012

Reisetag(e)

Habe ich eigentlich schon mal etwas über Reisen mit dem Flugzeug und nach Hawaii im speziellen geschrieben? Wir sitzen noch im Flugzeug von LA nach Kona und kommen bald, d.h. in einer Stunde an. Hinter uns liegt mal wieder eine richtige Strapaze.

Eigentlich begann die Reise schon abends zuvor um 20:00 Uhr mit der herzlichen Verabschiedung durch Petra, Anjuli und Lennard. Wir stießen auf die lange Reise an, bevor uns nach dem spannenden Spätfilm im Zweiten uns ganz früh morgens um 2:30 Uhr gleich zwei Taxen zuhause abholten, um uns und unser gesamtes Gepäck zum Kielius Flughafenshuttle am ZOB in Kiel zu bringen. So haben wir die erste Nacht schon mal durchgemacht.

In Hamburg warteten wir nach einem zügigen Check-In bis 7:00 Uhr und flogen dann nach London Heathrow, um dort den Flug nach Los Angeles zu erreichen. Kurz nachdem wir gegen 10:40 Uhr die Plätze einnahmen, um uns für die nächsten 11:30 Stunden einzurichten, blickte Asdis entsetzt auf den Vordersitz. Ein unglücklicher Passagier musste sich übergeben haben und hatte die Rückseite des Vordersitzes vollständig eingesaut. Aufkommende Ekelgefühle führten zum Reinigungsversuch durch einen Steward bis er erkannte, dass er das nicht schaffen würde. So bekamen wir eine 2er Sitzreihe im Heck des Flugzeuges mit üppiger Beinfreiheit zu den Vordersitzen angeboten, was wir gerne annahmen. Ein weiterer Vorteil dieser neuen Situation war die Nähe zur Küche, was uns eine ständige Versorgung mit Kalt- und Heißgetränken sowie Snacks einbrachte. Auf dieses „Luxussitzen“ konnten wir erstmals die Augen schließen und stundenweise dem Schlafentzug entgegenwirken.

In Los Angeles angekommen, 43 Stunden nach dem letzten Aufstehen in Kiel am 25. Um 6:00 Uhr, trafen wir während des rund vierstündigen Aufenthaltes am Security Schalter auf Micha und Volker aus Kiel, die zeitgleich ab Kiel aber dann über Frankfurt nach Los Angeles geflogen sind. 

Weiter ging es wieder getrennt nach Kona wo wir mit voraussichtlich 10 Minuten Unterschied gleich eintreffen werden. Unser Flugzeug ist nicht ausgebucht, so dass Asdis und ich uns auf je einer dreier Sitzreihe hinlegen konnten um zu schlafen. Von den 5 Stunden Flug hat das bei mir wieder zwei Stunden gebracht!

Es ist nun in Kiel 7:00 Uhr am 27.09. und sage und schreibe 49 Stunden her, dass wir in Kiel aufgestanden sind, einen Tag verbrachten, Abschied feierten und dann die Reise antraten. Wir fühlen uns gerädert (beide), verfroren (Asdis), hungrig (ich) und überhaupt irgendwie suboptimal. In den kommenden fünf Stunden sollten wir gelandet sein, das Mietauto abgeholt haben, das Apartment im den Surf & Racquet Club bezogen und irgendwo auf dem Weg noch etwas Ess- und Trinkbares aufgetrieben haben. Und dann können wir endlich ins Bett uns hoffentlich richtig ausschlafen.


Endlich in Kona angekommen, wartend auf den Shuttelservice

Montag, 24. September 2012

Gedanken vor Abflug nach Hawaii

Es ist Montag Abend, eineinhalb Tage vor unserem Ablug nach Kona, Hawaii. Draußen regnet es "Katzen und Hunde" und ich kann noch gar nicht glauben, dass der Sommer in wenigen Tagen quasi neu beginnt.

Hinter mir liegt eine bewegende Zeit. Mein Bänderriss am 26. August schien alle meine Wünsche für dieses Jahr Hawaii zunichte gemacht zu haben. Aber es schien zum Glück nur, die Realität sieht anders aus: Nach nur viertägiger vollständiger Sport-Abstinenz konnte ich wieder den Trainingsalltag, wenn auch mit gebremster Kraft, aufnehmen. Das steigerte sich kontiniuerlich und nun liegen schon wieder 64 Trainingsstunden, zum Teil mit sehr guter Qualität, hinter mir. Die längste gelaufene Strecke in dieser Zeit habe ich vor drei Tagen mit fast 19 km fast vollständig schmerzfrei hinter mich gebracht und habe nun keine Zweifel mehr, dass das für ein gutes Rennen am 13. Oktober reichen kann. Auf dem Rad habe ich viel kompensieren können und so liege ich nun 1.000 Trainingskilometer über meiner Trainingsvorgabe. Selbst die Laufkilometer nähern sich in der Summe dem Plan an. Ob die zwangsläufig ausgelassenen langen Läufe (>30km) oder die weggefallenen Tempointervalle ihre Spuren hinterlassen haben wird sich erst am 13. Oktober zeigen. Mal sehen, was dann auf der zweiten Marathonhälfte passiert.

Mittwoch, 5. September 2012

Verletzung: Wie Laufen am besten simulieren?

Diese Frage habe ich an das Forum der Triathlon-Szene.de am 04.09.12 gerichtet. Folgender Dialog entwickelte sich innerhalb von 24 Stunden:

@ich
Am Sonntag, den 26.8 ereilte mich im Wettkampf ein Bänderriss bei KM 14 zwischen Mittelfuß und Würfelknochen am rechten Fuß. Es sollte der letzte Test für Kona auf einer MD in Ratzeburg sein. Shit happens!
Nach 2 Tagen war der Gips ab, zwei Tage später auch die Aircastschiene Geschichte. Radfahren (Rolle) ab Tag 4 gar kein Problem, Schwimmen mit PB ab Tag 5 auch nicht. Krafttraining geht auch, nur an Laufen traue ich mich noch nicht ran. Meine selbstverordnete Schonfrist läuft noch.
Die Schwellung ist weg und ich kann gut gehen.
Meine Frage:
Wie simuliere ich das Lauftraining in den kommenden 14 Tagen am besten? Crosstrainer, Aquajogging, Stepper oder einfach auf dem Rad (Rolle))?
Mein Ziel ist es, ohne jeden Verlust auch meiner Laufform in Kona an den Start zu gehen, und sind die Alternativeinheiten noch so ätzend.
Ich freue mich auf Anregungen und Vorschläge.
Grüße aus Kiel an alle
Dirk

@Vicky
Aquajogging. Kannste schöne Intervalle machen. Frodo hats auch lange gemacht

@Hafu (Anmerkung: ein richtig guter Triathlet und Arzt)
Kein Lauftraining und kein Verlust an Laufform, das geht nicht zusammen. da meinst wahrscheinlich möglichst wenig Verlust an Laufform. Aber wenn du nach 4 Tagen schon schmerzfrei beim Radfahren warst, spricht doch ohnehin nichts dagegen, in ein paar Tagen wieder mit Laufen zu beginnen (anfangs halt auf stabilem Untergrund, optimales Schuhwerk und erst mal nur Bonsaidistanzen: z.B. 3x2km, 3min Gehpause).
Oder wie lange läuft deine selbst verordnete Schonfrist?

@laufcultur
Aquajogging.
Hier: http://www.triathlon-szene.de/forum/...ht=aquajogging wurde schon mal ausführlicher darüber geschrieben.

@Trimone
Ich kann dir auch nur aquajogging empfehlen. Und das ohne Gurt. Habe ich jetzt auch über mehrere Wochen gemacht wegen ein paar Brüchen. Und meine laufform ist schon wieder ganz gut.
Wenn du es noch nie gemacht hast, versuche es erstmal mit Gurt und danach ziehst du ihn aus. Dann ist es doppelt so effektiv.
Ich drück dir die Daumen....

@Hafu
...
Für effektives Lauftraining braucht man ja gerade den impact und wenn man diesen vermindert, ist das Training auch weniger effektiv.
Bei Verletzungen muss man natürlich Kompromisse eingehen, aber bei deiner Bändergeschichte geht es in der Nachbehandlung v.a. darum, nicht erneut umzuknicken (Taping, klassisch oder Kinesio kann da auch Sinn machen) und nicht unbedingt darum den Lauf-Aufprall zu reduzieren.

@big_kruemel
Was ist einfach mit Krafttraining?
Können z.b. Kniebeugen und co. Das Laufen tlw. Ersetzen?

@ArminAtz
Ich hab mir vor genau 2 Wochen 2 Bänder im Sprunggelenk gerissen, selbst dann wärst nicht als freiwilliger Helfer dabei gewesen ;-)
Gips oder Schiene hatte ich nie, sondern hab gleich mit Bewegungstherapie und Lympfdrainagen begonnen. Scheint so, als ob dein Arzt etwas konservativ ist.
Rad bin ich nach 3 Tagen wieder gefahren und geschwommen auch gleich (am Anfang mit Pullboy).
Gestern bin ich das Erste mal wieder Laufen gewesen für 20 min (30 sek Laufen, 1 min gehen im Wechsel).
Das versuche ich nun kontinuierlich zu steigern.
Was ich sagen will ist, dass ichs an deiner Stelle einfach mal ausprobieren würde. Wennst Schmerzen hast, dann mussts eh lassen.
Aber was ich so rausgelesen hab, hast du es mim Laufen noch gar nicht probiert, oder?

Anmerkung:
Ich bin begeistert. Die Mitglieder der Triathlon-Szene.de helfen mit Rat, wie man sich das besser nicht wünschen kann. Das ist "Social Networking" in Bestform!

Den vollständigen Dialog findet ihr hier: http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=25027