Sonntag, 12. November 2017

Weiter geht´s!

Nachdem ich mit meinem Finish in Hamburg endlich wieder im "IRONMAN-Club" zurück bin, meine Tochter verheiratet, einen privaten Umzug hinter mich gebracht und gleichzeitig mein neues "Gym at Home" eingerichtet habe, war es an der Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen.

Anfang Oktober habe ich mich beim IRONMAN African Championship South Africa, Nelson Mandela Bay angemeldet.

http://eu.ironman.com/triathlon/events/emea/ironman/south-africa.aspx#ixzz4rLlU4dlV
Am 15. April 2018 stehe ich also wieder am Start eines IRONMAN und hoffe dann, das Ticket für meine fünfte Hawaii-Teilnahme zu lösen, das ich dieses Jahr aus wichtigeren Gründen (s.o.) fallen gelassen habe.

Jetzt bin ich auf die Vorbereitung gespannt, die nach meinem Plan am 6. November in der ersten Woche mit einem Umfang von 14,5 Trainingsstunden gestartet ist.

Montag, 14. August 2017

Rennbericht IRONMAN Hamburg

Die Vorbereitung war gut. Mein anvisiertes Ziel, abgeleitet aus der Trainingsvorbereitung lautete: 1:07 Std. schwimmen, 5:15 radfahren und dann 3:30 Std. laufen. Das, habe ich im Vorwege berechnet, sollte genügen, um in meiner Altersklasse AK 55 weit genug vorne zu landen, um einen Slot für Hawaii zu gewinnen.

Schwimmen


Die erste Disziplin Schwimmen ist schnell erzählt: Der angesagte "Rolling Start" bot mir die Möglichkeit, mich in der ersten Gruppe zu positionieren in der Hoffnung, mich an "schnelle Füße" heften zu können um den Wasserschatten zu nutzen. Das ist mir noch viel besser gelungen, als ich es mir erhofft habe, kam doch eine "Bombenzeit" für mich heraus. 1:03:37 ist eine Zeit, die überhaupt nur einmal regulär in meiner IRONMAN-Laufbahn habe unterbieten können, 2006 in Roth. Als ich das in der Wechselzone T1 realisierte, musste ich erst einmal grinsen.

Radfahren


Das Grinsen verging mir dann doch sehr bald auf der Radstrecke. Ich hatte auf eine durchschnittliche Leistung von 215 Watt trainiert, musste aber feststellen, dass ich das bei weitem nicht treten konnte. Schon auf den ersten Kilometern merkte ich, dass mit meinen Oberschenkeln etwas nicht stimmte. Die Beine fühlten sich an, als ob ich am Vortag einen Treppenlauf-Wettbewerb mit hunderten Stufen absolviert hätte. Das Gefühl wurde unerträglicher, je mehr Watt mein BePro Wattmesser anzeigte. Die Bilanz nach einer Runde war ernüchternd: 193 Watt! Das ist in Wert, den ich bei langen, zügigen Trainingsausfahrten ohne Mühe getreten hatte. Jetzt war es meine durchschnittliche Leistung zur Rad-Halbzeit.
Schlimmer noch: Die Hoffnung auf eine bessere 2. Runde schwand, weil sich der Zustand meiner Oberschenkel stetig verschlechterte. Dass dann auch noch nach absolvierter Teilrunde "gegen den Wind" über Buchholz / Seevetal der Wind um 180 Grad drehte, auffrischte und auf den letzten 25 km erneut von vorne blies, machte es mir noch schwerer. Die Werte fielen weiter auf unterirdische 182 Watt.
Nach 5:22:44 bog ich endlich in die Wechselzone T2. Die Radzeit war für mich unter den beschrieben Umständen mehr als schmeichelhaft.

Laufen


Einen Marathon im IRONMAN habe ich schon mental entspannter aufgenommen. Zu groß waren meine Befürchtungen, dass sich die Sache mit den Oberschenkeln fortsetzen würde.
Es kam wie es kommen musste: Eine Runde lang habe ich die Zähne zusammengebissen und bin mit schmerzenden Oberschenkeln durchgelaufen. 4:45 bis 5:00 je Kilometer war das Ziel, von dem ich mich schon früh in der zweiten Runde verabschieden musste. Wie ein Blitz krampfte erst der rechte und dann der linke Oberschenkel in Höhe des amerikanischen Konsulats, was ein Weiterlaufen unmöglich machte. Ich humpelte zur nächsten Laterne und startete ein Akut-Stretchingprogramm. Dabei entwickelte ich gedanklich eine "Run-Walk" Strategie, womit ich die kommenden 32 km noch schaffen wollte. Meine Gedanken waren zu dieser Zeit nicht mehr bei Platzierungen, auf Hawaii oder bei sonst wie inspirierenden Motiven. Ich wollte schlicht, dass der Tag zu Ende gehen möge, und zwar der Teil, der noch als Rennzeit gelten würde.
Als ich dann nach gefühlt unendlicher Zeit im Ziel war, war es mir unerklärlich, wie es mir gelungen ist, eine Marathonzeit von 03:37:31 und eine Gesamtzeit von 10:14:41 zustande gebracht zu haben. Die Zeiten spiegelten keinesfalls mein Gefühl wider, bei dem ich mich eher im Rahmen einer +12 Std. Gesamt- und einer 4:30er Marathonzeit gewähnt hätte.

Resüme


  • Mein Comeback war hart, aber auch nicht schlecht.
  • Meine Renn-Performance hat ordentlich Potential nach oben. Mit ein wenig Abstand auf das Rennen werde ich analysieren, was die Ursache meiner Probleme war und versuchen, sie zu lösen.
  • Der fünfte Gesamtplatz geht mehr als in Ordnung. Es haben weniger als 2 Min. auf Platz drei in der AK gefehlt.
Das alles macht Mut, dass an anderer Stelle wieder mehr möglich ist und ein zukünftiger Hawaii -Slot (den heutigen, im "Rolldown" angebotenen Startplatz habe ich ausgeschlagen) auch einige Jahre nach meinem letzten Start in Hawaii in 2012 im Bereich des Möglichen ist.

Zu guter Letzt


Einen herzlichen Dank an alle, die mir die Daumen beim Rennen und in der langen Vorbereitungphase auf dieses Rennen gedrückt haben!

Ich bin wieder da ...

Boah....

Lange ist es her, dass ich in diesem Blog etwas mitzuteilen hatte. Nach Cozumel ereilte mich eine Verletzung im rechten Knie in der Vorbereitung für den IRONMAN Mallorca 2014, den ich dann Mitte 2014 absagen musste. Dazu kamen berufliche Herausforderungen auf mich zu, die mir einfach zu wenig Zeit zum Training ließen.
Geschoben habe ich auf einen Slot beim IRONMAN 70.3. Kraichgau 2015, auf dem ich aber nur die ersten beiden Disziplinen, Schwimmen und Radfahren, absolvieren konnte, weil die Knie-Operation und die Genesung kein Laufen zuließen.

Genesung ist ohnehin für mich ein Wort mit besonderer Bedeutung geworden. Ging mein Training vor der OP weitgehend verletzungsfrei über die Bühne, erschien mir die Zeit nach der Knie-OP nicht enden wollend. Ich habe vor allem das Lauftraining mehrfach aufgenommen, aber immer wieder feststellen müssen, dass es nicht funktioniert. Erst war das Knie noch nicht soweit, dann traten Wadenkrämpfe auf, die ich noch nicht kannte. Letztere haben mich zwischendurch zweifeln lassen, ob ich je wieder in die IRONMAN-Gemeinschaft einsteigen kann.

Erst Ende 2016 gelang es mir mit mühsamen Cross-Trainer Einheiten bei FitX meine Fähigkeit, 10 km am Stück zu laufen, zurück zu erkämpfen. Da machte mir Mut, es erneut auf der Langstrecke zu versuchen und habe mich beim ersten IRONMAN Hamburg am 13. August 2017 angemeldet.