Montag, 27. August 2012

LM Ratzeburg AK-Sieg mit Folgen ...

Alles fing so gut an: Am Sonntagmorgen schien die Sonne und leutete einen viel versprechenden Tag zur Standortbestimmung für mein Rennen auf Hawaii in genau sechs Wochen ein.

Bin ich doch in die Trainingssaison mit einem guten 10km Lauf in Boostedt gestartet (1. Gesamt, 1. AK) und dann die OD in Hohenlockstedt im Mai (10. Platz gesamt, 1. AK) gut eingelaufen, war jetzt, Monate später, nicht ganz klar, wo ich stehe.

Als Trainingsplan verfolgte ich diesmal, wie schon in der Vorbereitung zum IM Malaysia 2010, den Ebli-Plan mit im Vergleich zu den Plänen der Triathlon-Szene.de anderem Trainigsprinzip mit mehr Ausdauer, längeren Einheiten und kürzeren Intervalle.

Der Schwimmstart in Ratzeburg war ok, die Zeit mit 33:43 für 2.000m auch. Mein Vereins- und Trainingsfreund Hilton traf kurz nach mir ein, als ich mich am Rad für die 2. Disziplin rüstete. Für schnelle Wechsel fehlte mir die Routine, deshalb startete Hilton vor mir mit dem Rad. Die Lücke konnte ich bald schließen, und wissend um Hiltons Radstärke versuchte ich in Vorbereitung auf den geplanten Hawaiistart in sechs Wochen, in legalem Abstand hinter ihm zu bleiben und erst einmal zu testen, ob ich mithalten könne. Beim Training konnte ich das in diesem Jahr noch nicht, sei an dieser Stelle bemerkt.

Das Dranbleiben gelang mir erstaunlich gut. Wir rollten das Feld von hinten auf und als ich nach der ersten Hälfte der 80 km immer noch keine Schwäche fühlte, drehte ich nochmal einen Gang schärfer. Bis km 65 konnten wir nicht alle Verfolger abschütteln. Dann, nach Einwurf des letzten von fünf  Powerbar-Gels (was da wohl drin war?), überholte ich Hilton ein letztes Mal und trat die Flucht nach vorne an. Mit konstanten 250W nach meinem ERGOMO fielen die letzten Verfolger ab und wir konnten in der Reihenfolge wie nach dem Schwimmen nach 2:07 Std. netto! (ohne Wechselzeiten) in die Wechselzone rollen. Die Radzeit und die damit verbundene gute Platzierung war für mich sensationell, die Form war bombig!

Was dann folgte war auch klar. Hilton wechselte routiniert und schnell und war schnell wieder 70m enteilt. Ich blieb vorerst an ihm dran, wissend, dass es für mich nicht gut gehen kann, ihn halten zu wollen. Ich lief 4 Min/km an, hielt den Speed bis km 6 und ließ es dann etwas locker in 4:15 Min/km angehen, um das Ziel auch noch erreichen zu können.

Bei km 14 passierte dann das Unglück. Auf einer Bergabpassage im Wald auf der Crosskurs ähnlichen Strecke knickte mein rechter Fuß bei einem Fehltritt nach außen um. Der Schmerz war tierisch und zwang mich augenblicklich zum Stopp, wobei ich einen Sturz zum Glück noch vermeiden konnte. Ich setzte mich hin, dachte an Hawaii und fasste kaum, was geschenen ist. Dann stand ich auf, humpelte in Laufrichtung weiter und versuchte trabend den Speed auf einem Minimum zu halten. Das gelang mir nur unter großen Schmerzen. Bei km 15 an einer Vepflegungsstation war ein Arzt, dem ich sofort meinen Fuß zeigte. Er untersuchte ihn und mutmaßte, dass es wohl kein Bruch sei und wohl auch kein nennenswerter Bänderriss anzunehmen sei.
Also nahm ich wieder das Rennen auf und "humplief" in einem Tempo von 5:15 Min/km Richtung Ziel. Der Lohn war der erste Platz der AK50 und ein 15. Platz gesamt in 4:19:38, ca. 9 Plätze und etwa 10 Min. hinter meiner zu erwartenden Zeit noch bei km 12; immerhin.

Hilton erreichte seine Bestzeit auf dem Kurs mit 4:06:27, Gesamtplatz 3; toll! Herzlichen Glückwunsch Hilti!

Heute, einen Tag später war ich früh beim Doc in Kiel und ließ röntgen und ultraschallen. Das Ergebnis war niederschmetternd: Band abgerissen, ein Hawaiistart ist wohl nicht möglich.

Ich fühle mich gerade nicht so gut.