Den Highway No. 19, für Insider Queen Ka´Anuhmanu oder kurz "Queen K" Higway genannt, teilen sich motorisierte Fahrzeuge mit den Fahrradfahrern. Die behindern sich nicht gegenseitig, weil sowieso kein Einheimischer mit der Rad in die Wüste fahren würde.
Mit Aufstellschildern mahnen die Behörden zur Vorsicht, wenn Anfang bis Mitte Oktober Kona seinen Ausnahmezustand durch die 1800 Teilnehmer der IRONMAN-WM erlebt. So bekommt auch der letzte Einwohner mit, was hier vor sich geht.
Kona wird von Tag zu Tag voller. War bei unserer Ankunft die Pier noch recht dürftig besucht, herrscht seit heute morgen dichtes Gedränge vor und an der Treppe zum kleinen Stadtstrand. Die Tria-Profis sind so zahlreich, dass sie in der Masse der Athleten untergehen und kaum noch Aufmerksamkeit hervorrufen.
Unsere WG ist jetzt auch vollständig. Hansi und Eva, Uwe, Georg, Michael, Horst, Stefan, Asdis und ich haben uns in der Appartmentanlage Mauna Loa Village, unweit der Keauhou Bay in paradisischer Umgebung eingerichtet und lassen es uns richtig gutgehen.
Morgens gegen 6:15 Uhr fahre ich die erste Fuhre zur Pier, der Rest folgt eine 3/4 Stunde später. Die Schwimmstrecke verläuft entlang einer Bojenreihe bis zu einer Länge von 2 km, die wir nach Lust und Laune so abkürzen, dass in Summe 2-3km zusammen kommen. Überraschungen sind immer möglich, so ist mir heute erstmalig ein Mantarochen, wenn auch nur ein kleines Exemplar, erstmalig vor Augen gekommen. So lässt es sich leben.
Die Tage plätschern so dahin. Wir müssen nicht mehr viel Trainieren, das Rennen ist noch weit weg und wir lassen es uns gutgehen. Neben essen und ruhen basteln wir an den Rennmaschinen und polieren, was das Zeugs hält. Hansi bekommt als Profi seine Zeitfahrmaschine vom Sponsor nachgeschickt. Im Internet hat er uns Bilder gezeigt, die uns mächtig beeindruckt haben. Wir hoffen alle, dass er seine Platzierung vom vergangenen Jahr, einen 51. Platz in der Gesamtwertung verbessern kann. Neben Hansi hat auch Georg seinen 77. Platz zu verteidigen. Er hat uns gezeigt, wie man sich das Paradies für die Überprüfung der Reifendichtigkeit zu Nutze machen kann.
Asdis hat in den vergangenen vier Tagen zweimal Nudeln mit Hackfleischsoße zubereitet. 9 Leute zu bekochen ist auch für sie eine neue Erfahrung, Triathleten zählen ja bekanntlich doppelt bei der Nahrungsaufnahme. Um sie nicht überzustrapazieren, wurde zwischendurch das Angebot von Pizza-Hut "All you can eat" für 10.99 $ in Anspruch genommen. Sofern ich das als Zeuge der Szenerie beurteilen konnte, muss unser Auftritt für Pizza Hut ein Zuschussgeschäft gewesen sein. Ich bin mal gespannt, ob wir im Verlaufe unseres Aufenhaltes noch mal ein Lokalverbot ausgesprochen bekommen.
Beim heutigen Training lief Torbjörn Sindballe am Turtle Beach im 4:15er Schnitt an mir vorbei, der ich immerhin 4:30er Tempo lief. Auf dem Trainingsplan stand für mich heute eine schnelle Koppeleinheit mit1:30 Std. Radfahren und 30 Min. Laufen. Sindballes besondere Mode vom letzen Jahr, als er als einziger in einem rein weißen Dress mit langen Ärmeln und langen Strümpfen vollständig den Körper bedeckte, scheint in diesem Jahr der Renner zu werden. Viele Athleten fürchten den Sonnenbrand, der an einem Renntag in Hawaii auch mit Lichtschutzfaktor 50+ nicht zu vermeiden ist.
Uwe, Michael und Georg sind heute 90 km nach Hawi gefahren und haben sich dort von Till mit dem Van aufsammeln lassen. Neben aüßerst kräftigem Wind im Norden regnete es heftig, nachdem Michael sein Rad im Van sicherte und einen Koppellauf anschloss.
Demnächst mehr, stay tuned!
PS: Neue Fotos werden täglich hochgeladen. Den Link findet ihr unter dem vorigen Eintrag.
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