Dienstag, 19. November 2013

Sind die Fische der Karibik feige?

Am ersten  Tag schwamm ich im Trüben. Ein Einheimischer erzählte am Abend, dass die Windrichtung in dieser Jahreszeit genau an unserem Strand die Trübung verursache und dass schon am Nachbarstrand die Lage anders aussehen würde.

Ein kurzer Fußmarsch am frühen Morgen des darauf folgenden Tages brachte Klarheit, und das war exakt das, was ich wollte. Eintauchen in ein klares Stück Wasser der Karibik mit Blick auf die Unterwasserwelt. Die ersten Meter waren vielversprechend. Minifische tummelten sich zu tausenden im Schutz des seichten Wassers. Und wenig später tauchten dann Schwärme von Hochkantfischen mit silbernen Schnuppen auf. Die waren sehr scheu und hielten sich auf Abstand, während ich auf sie zu schwamm. Dann entdeckte ich noch Zebrafische und zahlreiche andere Sorten, die ebenfalls einen großen Bogen um mich herum machten. Komisch, in meiner Erinnerung an die Schwimmsessions auf Hawaii waren die dortigen Exemplare weitaus näher gekommen.

Nun ja, ich bin ja noch neu hier in dem Gewässer. Vielleicht müssen die sich erst einmal an mich gewöhnen. Und die ganz großen Teile, Haie und so, habe ich noch nicht wahrgenommen. Wenn die in meine Nähe kommen, würde sich das Blatt sicher wenden und ich derjenige sein, der auf Abstand bedacht wäre.

Ich erkenne, Feigheit ist eine Frage der Blickrichtung und somit irgendwie auch nachvollziehbar. Damit nehme ich meine These zurück und bleibe lieber still.

Keine Kommentare: