Donnerstag, 3. November 2011

Florida, 1,5 Tage bis zum Raceday

Die Tage schleppen sich dahin. Wir sind mitten in der Raceweek.

Wie immer macht die WTO mit  ihren IRONMAN-Events  eine große kommerzielle Show. Die Merchandizing-Maschine läuft auf Hochtouren. Riesige Trucks mit dem IRONMAN Schriftzug schaffen Material tonnenweise herbei, um es zu vermarkten. In der Spitze standen die Leute weit über 100m an den mit bis zu 6 Kassierern besetzten Kassen an, um Kleidung und Devotionalien aller Art mit dem M-Dot Logo zu erstehen. Das geht wie immer weg wie warme Semmeln. Natürlich werden nur Kreditkarten akzeptiert, das senkt die Hemmschwelle zum Einkauf mit hohen Beträgen noch mehr.

Hinter dem Zaun ist die Wechselzone,
Straße ist Racetrack Bike/Run
Das Wettkampfgelände macht dagegen eine sehr traurige Figur. Für deutsche Verhältnisse undenkbar ist das Veranstaltungszentrum eine riesige, unansehnliche Baustelle. Es gibt keine Fußwege und kaum Parkplätze. Man muss sich entweder zu Fuß durch die Baustelle mit tiefem Sand, seit heute Abend Matsch, oder aber auf der engen Fahrbahn, die kaum Platz für zwei entgegenkommende Fahrzeuge bietet, den Weg bahnen. Ich habe nie einen so schlechten Veranstaltungsort für eine Großveranstaltung im Format eines IRONMAN mit 3.000 Teilnehmern und weit mehr als 10.000 Gästen gesehen. Mehr Bilder sind wie immer im Webalbum. (klick)

Gerade kommen wir zurück vom Wellcome-Dinner. Auch hier zeigte sich der Veranstalter erschreckend nachlässig. Der Speiseraum war viel zu klein für die anströmenden Teilnehmer und die geschätzten 25 Sitzreihen mit 30m Länge wurden so dicht parallel angeordnet, dass kaum an einem Tisch ungestört gegessen werden konnte. In der Folge ist kein Mensch bis zur Mitte der Tischreihe durchgedrungen, was die Enge weiter verschärfte. Micha und ich haben uns einen Platz in der Lobby des gastgebenen Hotels verschafft und waren glücklich, dort wenigstens im Sitzen essen zu können.

Ein-/Ausfahrt zur T1/T2 Wechselzone
Die sich direkt an das Wellcome Dinner anschließende Wettkampfbesprechung artete vollständig zur Quatschbude aus. Der für die Schwimmstrecke Zuständige brauchte sage und schreibe eine ganze Stunde, um lauter Belanglosigkeiten von sich zu geben. Keine Skizze wurde an die Wand projeziert, keine Grafik; auch auf die wichtigen Angaben zum Check-In wartete man vergeblich. Auch der Rad-Marshall hatte nicht mehr Details für die Athleten zu bieten. Es fehlten u.a. Hinweise auf die z.B. die völlig inakzeptable Ein- und Ausfahrt zur Wechslezone durch tiefen Sand etc.; er machte es aber kurz. Den Rest haben Michael und ich uns dann erspart. Die Zeit hätten wir besser zum Relaxen im Appartment verbracht, das wäre effektiver gewesen.

Jetzt sitze ich genau dort und denke darüber nach, was ich anziehen soll wenn ich am Samstag um 8:00 Uhr bei 9 - 11 Grad aus dem 20 Grad warmen Wasser komme und nass aufs Rad wechsle. Nach fünf Radstunden wird die Temperatur auf ca. 16 Grad angestiegen sein.
  • Reicht die USC-Windweste über dem nassen Skins Long-Sleeve Top?
  • Brauche ich Handschuhe?
  • Soll ich die Füsslinge über die Radschuhe stülpen? 
Fragen über Fragen ....
  

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