Dienstag, 28. September 2010

Vermessung Schwimstrecke, Posing, Chillen, Training, Speicher auffüllen..

Das Leben eines Triathleten ist von vielen Ritualen geprägt. Was für den "normalen Triathleten" gilt, ist erst recht auf IRONMAN Teilnehmer übertragbar.

Die morgendliche Pflichtübung an der Schwimmstrecke beginnend vom offiziellen Schwimmstart an der Ecke Palani Road / Alii Drive hatten wir mit folgender Aufgabe gespickt: Danny als schnellste Schwimmerin sollte sich an der getonnten Linie bis zur "Mile 1.2", einer genau abgemessenen Wendeboje für die halbe IRONMAN Distanz halten. Micha und ich orientierten uns am äußersten linken Schwimmbereich der Strecke, weil wir dort durch "Insidertips" günstigere Strömung erwarteten. Für uns als vergleichsweises "Treibholz" ist es immer wichtig, die Schwimmschwäche durch Ausnutzung aller legalen Tricks zu puschen. Und Gerüchte über hilfreiche achterliche Strömungen an der linken Streckenseite konnten wir in unserer Lage natürlich nicht ignorieren.
Als ich als 2ter unseres kleinen Wettkampfes nach 18:33 Minuten endlich die Boje erreichte, hatte Danny schon 2:13 Minuten Pause hinter sich und wirkte sichtlich entspannt. Micha als guter Dritter folgte mit weiteren 45 Sekunden Abstand.
OK, damit wäre bewiesen, dass die reine "Treibholztaktik" wohl nicht zielführend sein würde. Ich beschloss, in den nächsten Tagen weiter an der Form zu feilen um ggf. Plan B, das Wasserschattenschwimmen, besser umsetzen zu können.

Beim nächsten Tagesordnungspunkt waren wir voll auf unsere Crew mit Asdis und Anjuli angewiesen, "Posing". Das musste sein, wollte doch unsere Tageszeitung KN Material für eine Ankündigung des IRONMAN haben. In Abwesenheit von Jan, der dieses Jahr auf Hawaii debütiert und später anreist, haben wir einen Steinwurf von unserer Veranda entfernt auf den Lavarocks die Kameras zu glühen gebracht.

Die Laune war großartig, als wir gleich danach am Turtle Beach eine Honu ins Wasser gehen (turteln?) sehen konnten. Diese Lagune ist ein Paradies für die tropischen Fische und die grüne Meeresschildkröten, weil sie mit ihren von zahlreichen Korallen überwachsenen Unterwassersteinen Schutz bietet.
Nach ausgiebigem Chillen folgte eine 10 KM Lauf-Trainingseinheit im 5er Schnitt auf dem Alii Drive. Es gibt wohl kaum eine Laufstrecke, die mehr Atmosphäre für einen Triathleten zu bieten hat. Tolle Häuser und Villen mit super gepflegten Gärten in traumhafter Lage direkt an der Küstenlinie wechseln sich mit Hotel- und Apartmentanlagen ab und reihen sich über 9 Kilometer bis hinein nach Kona. Man ist Teil von Heerscharen durchtrainierter Triathleten, darunter auch Promis und Semipromis der Szene.
Spuren der Wirtschaftskrise sind auch hier unübersehbar. An jedem 4. Haus hängt ein Schild mit dem Hinweis "zu verkaufen".

Nach einem solch ereignisreichen Tag war die Auffüllung der Energiespeicher Pflicht. Micha der Fuchs erinnerte sich an die "Triathleten Montage" bei Pizza Hut. Für 12 $ kehrten wir dort ein und sorgten dafür, dass auch der morgige Tag sicher ohne kalorisches Defizit überlebt werden kann.

Wem es noch eines Beweises bedarf, dass die Tage von Kona anstrengend sind, der möge einen Bick auf das Foto werfen, was während der Arbeit des Autors an diesem Artikel entstanden ist.

1 Kommentar:

marco-sengstock.blogspot.com hat gesagt…

so kenn ich den kleinen immer liegt der faul rum