Donnerstag, 18. Februar 2010

Malaysia 2010 - Angekommen



Kaum zu glauben, aber jetzt ist es soweit. Ich sitze im Zimmer 907 des Bay View Hotels in Kuah, dem größten Ort der Insel Langkawi im Norden Malaysias, dicht an der Grenze nach Thailand. Die ersten beiden Tage liegen hinter uns und erste Eindrücke sind gewonnen.

Die Anreise gestaltete sich unproblematisch. Die Umsteigezeiten nach dem Start in Berlin auf dem Airport von Amsterdam und Kuala Lumpur waren komfortabel. Das Gepäck und vor allem das Rad ist unbeschädigt angekommen, dem Rad-Pappkarton von Rose und viel Luftfolie sei Dank.

Die Strecke vom Flughafen nach Kuah mit dem Taxi war eindrucksvoll. Eine Horde Affen kreuzte die Straße und der Fahrer machte keine Anstalten zu bremsen. Zum Glück kam keines der Tiere unter die Räder. Die zahlreichen Mopedfahrer, die sich recht ungezwungen im Verkehr bewegen, haben wohl auch ein gefährliches Leben. Nur Zentimeter-Abstände trennen auffahrende Autos frontal oder seitlich von den Modeds bei voller Fahrt. Der Linksverkehr macht die Szenerie für uns Europäer noch unüberschaubarer. Gut, dass die Taxipreise auf einem derart günstigen Niveau sind, dass man gar nicht auf die Idee kommt, selber mit einem Mietwagen zu fahren.

Das Bay View Hotel ist ganz ordentlich, die Lage etwas unglücklich.
Uns umgeben massenweise Einkaufsläden, in denen zollfreie Waren verkauft werden. Und die sind auf die Bedürfnisse von Asiaten, allen voran Chinesen abgestimmt. Hier gibt es nur Restaurants mit jedwedem toten (Tinten-)Fisch, frisch und getrocknet, aufringlich stinkend oder neutral eingetütet. Ich habe in meinem Leben noch keinen plattgedrückten, getrockneten und bis zu einem Meter langen Calmar am Stück in einer durchsichtigen Folie (nicht luftdich!) eingeschweißt und aufrecht in einem Galerieständer wie bei uns für Poster üblich dargeboten gesehen. Ich glaub ich mach die Tage mal ein Foto davon ;-)

Ansonsten gibt es in diesen vielen Läden Berge von Markenschokolade, Porzellan u. Haushaltsgegenstände, T-Shirts, Koffer u. Rücksäcke sowie Tabakwaren. Ach ja, nicht zu vergessen der ganze Nippes kleiner Andenken, für deren Verbreitung die Chinesen bekannt sind.

Man kommt sich vor wie in Chinatown, nein besser wie am "Ballermann für Chinesen". Überhaupt erscheint Langkawi das Mallorca für Chinesen zu sein.

Um Lebensmittel einzukaufen sind wir mit dem Taxi rausgefahren zu einem Supermarkt. Dort gab es alles, was der Asiate sonst noch braucht, Grundnahrungsmittel zum Beispiel. Auffällig hier, dass Reis ausschließlich in Gebinden von 10 kg angeboten werden in einer Vielfalt, die einem die Sprache verschlägt. Nicht selten findet man Einkaufswagen mit 40 oder gar 50 kg Reis darin.

Für uns als hier Kuturfremde sehr gewöhnungsbedürftig sind auch einige Moslems mit ihren vollverschleierten Frauen. Stumm begeben sie sich in den Frühstücksraum, sammeln Essen am Buffet für ihre Ehemänner ein, sind schlicht am Tisch zugegen, während er isst und verziehen sich nachdem er aufgestanden ist wieder, ohne gegessen zu haben. Dabei achten sie sehr darauf, dass der Sehschlitz in ihrem Vollschleier möglichst so klein gehalten wird, das nicht einmal eine Augenbraue zu sehen ist. Das ist eine ganz andere Welt!

Trotzdem sich die Temperaturen von Kiel deutlich unterscheiden geht die Akklimatisierung gut voran. Unser Hotel hat einen ca. 18m langen Pool, der sich gut zum Training eignet.
Auch erste 25 Minuten Laufeinheiten am Mittwoch und die 1,5 Stunden Radausfahrt von heute bei 36 bis 40 Grad waren locker. Laufen und Radfahren kann ich gut mit Dietrich aus Österreich, der ein Stockwerk über uns untergebracht ist.

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